Jump to section

Was ist Open Source?

URL kopieren

2024 Global Tech Trends

Die schnelle Digitalisierung in der Technologiewelt hat dazu geführt, dass Organisationen teilweise andere Hauptbereiche ihres Unternehmens priorisieren. In der 10. Ausgabe unseres Berichts „Global Tech Trends 2024“ untersuchen wir Insights aus der Branche, Prioritäten und kritische Hindernisse.

Report lesen: Global Tech Trends 2024

Open Source ist ein Begriff, der ursprünglich auf Open Source-Software (OSS) zurückgeht. Es handelt sich dabei um Code, der der Öffentlichkeit zugänglich ist, das heißt, jeder kann ihn anzeigen sowie nach Belieben verändern und verteilen.

Open Source-Software wird dezentral und kollaborativ entwickelt und stützt sich auf Peer-Review und Community-Produktion. Diese Software ist nicht selten günstiger, flexibler und langlebiger als proprietäre Produkte, weil sie nicht von einzelnen Personen oder Unternehmen, sondern in Communities entwickelt wird.

Open Source hat sich mittlerweile zu einer Bewegung, einer Art und Weise des Arbeitens entwickelt, die über die reine Softwareproduktion weit hinausgeht. Sie nutzt die Werte sowie das dezentrale Produktionsmodell der Open Source-Software, um neue Wege zu finden, Probleme in den Communities und Branchen zu lösen.

In den 1950ern und 1960ern verwendeten die Forscherinnen und Forscher, die die ersten Internettechnologien und Telekommunikationsnetzwerkprotokolle entwickelten, eine offene und kollaborative Umgebung. Das Advanced Research Projects Agency Network (ARPANET), das später zur Basis des modernen Internets werden sollte, hat das Prinzip von Peer-Review und offenen Feedback-Prozessen begünstigt. Nutzergruppen tauschten ihren Quellcode untereinander aus und entwickelten den Quellcode der anderen weiter. Foren erleichterten den gegenseitigen Austausch und die Entwicklung von Standards für eine offene Kommunikation und Kollaboration. Zur Geburtsstunde des Internets Anfang der 1990er waren Werte wie Zusammenarbeit, Peer-Review und Offenheit bereits fester Bestandteil seines Fundaments.

Unter einem Open Source-Entwicklungsmodell versteht man den Prozess, mit dem ein Open-Source-Community-Projekt Open Source-Software entwickelt. Diese Software wird anschließend unter einer Open Source-Lizenz veröffentlicht, sodass Quellcode von allen Nutzenden angezeigt oder geändert werden kann. 

Viele Open Source-Projekte werden auf GitHub gehostet, wo Sie auf Repositories zugreifen oder sich an Community-Projekten beteiligen können. Linux®, Ansible und Kubernetes sind Beispiele für beliebte Open Source-Projekte. 

Bei Red Hat verwenden wir ein Open Source-Entwicklungsmodell, um unsere Open Source-Produkte und -Lösungen für Unternehmen zu entwickeln. Entwicklungsteams von Red Hat beteiligen sich aktiv an Hunderten von Open Source-Projekten für den gesamten IT-Stack.

Wir beginnen mit der von der Community entwickelten Open Source-Software, die die Anforderungen unserer Kunden entweder teilweise oder gänzlich erfüllt. Red Hat setzt auf diese Open Source-Projekte, um die Sicherheit zu härten, Schwachstellen zu beheben und neue Unternehmensfunktionen hinzuzufügen.

Damit auch die Community als Ganzes profitieren kann, stellen wir ihr diese Verbesserungen anschließend zur Verfügung.

Kunden, die unsere Software verwenden, stellen Feedback und Bug-Berichte bereit und fordern je nach ihren aktuellen Anforderungen neue Features an. An diesem Input orientiert sich die Entwicklung bei Red Hat.

Linux ist ein freies Open Source-Betriebssystem, das unter der GNU General Public License (GPL) veröffentlicht wird. Es hat sich im Laufe der Zeit zum größten Open Source-Softwareprojekt der Welt entwickelt.

Das Linux-Betriebssystem wurde als alternative und freie Open Source-Version des MINIX-Betriebssystems entwickelt, das auf den Prinzipien und dem Design von Unix basierte.

Linux wurde unter einer Open Source-Lizenz veröffentlicht, die Einschränkungen der Softwarenutzung verhindert. Das heißt, es steht jedem frei, den Quellcode auszuführen, zu modifizieren und neu zu verteilen oder gar Kopien modifizierten Codes zu vertreiben – solange dies unter der gleichen Lizenz geschieht.

Für eine recht lange Zeit wurde Open Source-Software auch als „freie Software" bezeichnet. Die Freie-Software-Bewegung wurde im Jahr 1983 von Richard Stallman formell mit dem GNU-Projekt ins Leben gerufen. Das Ganze basierte im Prinzip auf der absoluten Freiheit des Nutzers, den Quellcode anzeigen, ändern und verteilen zu dürfen, ihn verfügbar zu machen und auf eine jede Art und Weise verwenden zu können, die ihm nutzte.

Freie Software ist das Gegenkonzept zur proprietären oder „Closed Source"-Software. Diese Art von Software wird mit allen Mitteln gesichert. Lediglich die Personen mit Eigentumsrechten dürfen rechtmäßig auf ihren Quellcode zugreifen. Geschlossener Quellcode kann nicht auf legale Weise verändert oder kopiert werden, und der Nutzende zahlt lediglich für die Verwendung der Software gemäß Bestimmungszweck. Der Code kann weder für neue Zwecke geändert noch mit Communities geteilt werden.

Die Bezeichnung „freie Software" aber hat für viel Verwirrung gesorgt. Gemeint ist damit nicht Software, die kostenlos ist und allen gehört, sondern Software, die alle nach Belieben nutzen dürfen. „Frei wie in Freiheit, nicht wie in Freibier", lautete die Erklärung der Community. Christine Peterson, die den Begriff „Open Source" prägte, hat versucht, die Dinge klarzustellen, indem sie „freie Software" durch „Open Source" ersetzte. „Das Problem mit ersterem Begriff war nicht seine politische Konnotation, sondern dass der scheinbare Fokus auf den Preis besonders bei Newcomern für Missverständnisse sorgte. Es wurde also nach einem Begriff gesucht, der das wichtige Konzept des Quellcodes herausstellte und gleichzeitig keine Verwirrung bei denjenigen stiftete, für die das alles neu war."

Also machte Peterson einer Arbeitsgruppe, die zum Teil damit betraut war, Open Source-Softwarepraktiken marktfähig zu machen, den Vorschlag, „freie Software" durch „Open Source" zu ersetzen. Diese Gruppe wollte die ganze Welt wissen lassen, dass Software besser ist, wenn sie geteilt und verändert werden kann, wenn sie offen und kollaborativ ist. Dass man neue und bessere Zwecke für sie finden kann, dass sie flexibler und günstiger ist und mehr Langlebigkeit bietet – und das alles ohne Anbieterbindung.

Eric Raymond war eines der ersten Mitglieder dieser Arbeitsgruppe und veröffentlichte im Jahre 1997 einige dieser Argumente in seinem sehr einflussreichen Essay „The Cathedral and the Bazaar". Im Jahr 1998 hat die Netscape Communications Corporation teils als Antwort auf genau dieses Werk den Quellcode ihres Mozilla Projekts als freie Software oder Open Source zur Verfügung gestellt. In dieser Form wurde der Code später zur Basis für Mozilla Firefox und Thunderbird.

Die Unterstützung der Open Source-Software durch Netscape hat die Community dazu gezwungen, darüber nachzudenken, wie die praktischen und geschäftlichen Aspekte der Freie-Software-Bewegung besser in den Vordergrund gestellt werden konnten. Und so war die Trennung von Open Source und freier Software beschlossene Sache: „Open Source" sollte als Oberbegriff für die methodischen, produktionstechnischen und geschäftlichen Aspekte der freien Software dienen. „Freie Software" sollte als Schlüsselbegriff für Diskussionen verwendet werden, bei denen die philosophischen Aspekte der Probleme im Vordergrund standen, wie sie im Konzept der Nutzerfreiheit verankert waren.

Anfang des Jahres 1998 wurde die Open Source Initiative (OSI) gegründet, mit der der Begriff Open Source formell etabliert und eine gängige branchenweite Definition gefunden wurde. Auch wenn die Open Source-Bewegung vor allem von der Unternehmensseite von den 1990ern bis Anfang des neuen Jahrtausends immer noch argwöhnisch betrachtet wurde, hat sie sich am Ende von einer Randnotiz der Softwareproduktion zum Branchenstandard entwickelt.

Es gibt viele Gründe dafür, warum Open Source häufig der proprietären Software vorgezogen wird, die gängigsten aber sind:

  • Peer-Review: Da der Quellcode frei zugänglich und die Open Source Community äußerst aktiv ist, wird offener Quellcode von Peer-Programmierern aktiv geprüft und verbessert. Man kann sich das als lebendigen Code vorstellen, im Gegensatz zu Code, der geschlossen ist und „stagniert".
  • Transparenz: Sie möchten genau wissen, welche Datentypen wohin verschoben oder welche Code-Änderungen durchgeführt werden? Mit Open Source können Sie alles selbst prüfen und überwachen, und zwar ohne sich auf die Versprechen der Anbieter verlassen zu müssen.
  • Zuverlässigkeit: Proprietärer Code stammt von einzelnen Personen oder Unternehmen, von denen die Aktualisierung, das Patching sowie die einwandfreie Funktion des Codes abhängt. Open Source Code „überlebt" seine ursprünglichen Autorinnen oder Autoren, weil er kontinuierlich durch aktive Open Source Communities aktualisiert wird. Offene Standards und Peer-Reviews sorgen dafür, dass offener Quellcode ordnungsgemäß und oft getestet wird.
  • Flexibilität: Weil offener Quellcode stark verändert werden kann, können damit Probleme behoben werden, die für Ihr Unternehmen oder Ihre Community spezifisch sind. Sie können ihn auf beliebige Art und Weise nutzen und sich bei der Bereitstellung neuer Lösungen auf die Unterstützung der Community und Peer-Reviews verlassen.
  • Niedrigere Kosten: Mit der Nutzung von Open Source kostet Sie der Code keinen Cent. Wenn Sie ein Unternehmen wie Red Hat nutzen, zahlen Sie lediglich für Support und Sicherheitshärtung sowie für Hilfe beim Management der Interoperabilität.
  • Keine Anbieterbindung: Freiheit für den Nutzenden bedeutet, dass Sie den Code überall hin mitnehmen und jederzeit für beliebige Zwecke verwenden können.
  • Offene Zusammenarbeit: Aktive Open Source Communities stellen Ihnen Hilfe, Ressourcen und Perspektiven zur Verfügung, die über einzelne Interessensgruppen oder Unternehmen weit hinausgehen.

Bei Open Source geht es um viel mehr als nur Code. Red Hat präsentiert die aktuellen Aktivitäten der Communities rund um die Open Source-Technologie mit seinen Open Source Stories. Es handelt sich hierbei um eine Multimedia-Serie, mit der wir anerkennen, wie durch Communities, Meritokratie und den freien Austausch von Ideen Potenziale in diversen Disziplinen eröffnet werden können. Hier einige interessante Highlights:

Red Hat ist das weltweit größte Open Source-Unternehmen. Wir entwickeln und unterstützen Open Source-Produkte aus speziellen Open Source-Projekten. Wir leisten unseren Beitrag zu Projekten und Communities, mit denen wir zusammenarbeiten. Wir schützen Open Source-Lizenzen. Mit Open Source ebnen wir unseren Kunden den Weg für den geschäftlichen Erfolg. Wir sehen uns den Code der Community an, fügen Features hinzu, machen ihn unternehmensfähig, skalierbar und sicher. Und damit auch die Community als Ganzes profitieren kann, stellen wir ihr diese Verbesserungen wieder zur Verfügung.

Logo: Open Source Stories

Neugierig?

Open Source Stories, eine Eigenproduktion von Red Hat, stellt innovative Entwicklerinnen und Entwickler vor, die mit Open Source neue Möglichkeiten schaffen.

Zu Open Source Stories

Weiterlesen

Artikel

Was ist der Unterschied zwischen Fedora und Red Hat Enterprise Linux?

Beides sind Betriebssysteme, aber Fedora wird von einer Open Source Community entwickelt, während Red Hat Enterprise Linux von Red Hat entwickelt wird, letzteres mit der Absicht einer ausschließlichen Nutzung als unternehmensfähige IT-Plattform.

Artikel

Was ist Open Source?

Open Source ist ein Begriff, der auf Open Source-Software (OSS) zurückgeht. Open Source-Software ist Code, der von allen Nutzerinnen und Nutzern angezeigt, geändert und verteilt werden kann. 

Artikel

KVM im Vergleich zu VMware

Dieser Vergleich von KVM und VMware soll Ihnen die Wahl des richtigen Hypervisors erleichtern.